Stillstand

Fischer, Fischer, wie kommen wir über’s Wasser?

Manchmal scheint die eigene Situation irgendwie aussichtslos: nämlich genau dann, wenn man vor einer wichtigen Entscheidung steht! Soll ich Weg A oder doch lieber B einschlagen? Man verliert den Fokus, verliert seine früheren Ideale, verliert…sich selbst! Und plötzlich hat die Motivation von vorgestern einer unverständlichen Leere Platz gemacht. Kennst Du so eine Situation?

Die Frage ist nun, wie kommt man da raus?? Wie kann ich diesen „Trübsal-See“ bloß überwinden? Wie gern hätte man dann jemanden, der vorbei kommt und einem die Richtung weist! Wie eine Mutter es mit ihrem Kind tut. Da – da ist dein Weg – dort geht´s zum Ufer! Oder der Fischer zu den Kindern im besagten Spiel: hüpft auf einem Bein, dann klappt das schon! 

Aber nein, wir sind ja Erwachsene. Und Erwachsene wissen ja immer, was sie tun. *räusper* Schließlich haben sie seit ihren Teenage-Jahren für ihre Unabhängigkeit gekämpft 😉 Ja, und nun sitzt man in der selbst eingebrockten Pampe!

Wie kommt man aus so einer Situation heraus? Wie kommen wir ans Ufer?

Das Erste, was man sich klipp und klar deutlich machen sollte, ist folgendes: In jedem Stillstand steckt die Chance, zu sich zu kommen und sich zu re- fokussieren!

Stillstand ist demnach nicht unbedingt eine Peinigung oder Prüfung – vielmehr ist es eine CHANCE, d.h. die beste Möglichkeit, sein Leben, seinen Lifestyle zu überprüfen und sich zu fragen: will ich das wirklich? Lebe ich gerade wirklich, wie ich das möchte? Arbeite ich gerade um zu leben, oder lebe ich um zu arbeiten? Fühle ich mich ausgefüllt mit dem, was ich mache?

Reflektionen aufschreiben!

Hat man einmal festgestellt, dass man NICHT erfüllt ist, sollte man sich fragen: „Was ist es überhaupt, was mich erfüllen würde? Wie komme ich dahin?“ Und alles aufschreiben, was einem in den Sinn kommt. Denn durch das Schreiben, welches man ohne groß nachzudenken macht, kann man seine Gedankenwelt gut widerspiegeln und letztendlich gewinnt man mehr Klarheit.

Es gibt auch verschiedene andere Techniken, mit denen man zu einem zielorientierten Lösungsweg kommt.

Der Trübsal Grenzen setzen!

Wichtig ist aber, dass man sich nicht im dauerhaften Trübsinn verliert, sich endlos gehen lässt und irgendwann womöglich depressiv wird. Bevor es dazu kommt, versuche ich eine Grenze zu ziehen, indem ich mir selber sage: Stopp! Ich befinde mich weder in einer Sackgasse, noch in einem Sumpf, – ich nehme meine Situation einfach als ein GESCHENK von meinem Schöpfer an!

Es ist DIE Möglichkeit, neue Kräfte und Motivation zu sammeln für das, was auf mich zukommen wird! Denn anscheinend soll ich mich mehr anstrengen, mit dem, was ich tue, oder soll mich neu orientieren.

Schließlich braucht es auch die Ebbe, um zu fluten!

Eins kannst Du dir gewiss sein: Aus solch einer Ebbe-Erfahrung wird man mit neuer Motivation, Ideen und Energie hervorgehen! Denn wie Allah uns versprochen hat, hält keine Situation ewig an:

„Wahrlich, nach der Erschwernis kommt Erleichterung!“

Doch kein Wegweiser? Wirklich allein?

Und während ich so in die Tasten hämmere, fällt mir noch eine sehr wichtige Sache ein: mir wird bewusst, dass wir DOCH jemanden haben, der uns den Weg weisen möchte, indem Er uns in solch eine Situation bringt und wir uns folglich genau solche Fragen stellen, uns hinterfragen. Wir müssen Ihn bloß erkennen! Wie? Indem wir Ihn um Rat fragen (mit Bittgebeten und dem Istikhara-Gebet) und uns selber gegenüber ehrlich sind, dabei auf unsere Intuition hörend (die uns unser Schöpfer ja gibt).

„(…)Und wer an Allah glaubt, dessen Herzen leitet Er recht.“

Lasst uns also solch eine Ebbe-Situation mit mehr Leichtigkeit überwinden, indem wir Ihm gegenüber dankbar sind und indem wir der Situation eine bessere Bedeutung geben: eine Zeit der Selbstreflexion und des Kräfte-Sammelns für energievollere und energischere Zeiten, in shaa Allah!

Viel Kraft und Energie wünsche ich Euch,

Khalisa

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